Grußwort der Evangelischen Allianz

Peter Strauch (Wuppertal-Elberfeld, 18. November 2005)


Liebe Schwestern, liebe Brüder!

Vor einiger Zeit hörte ich von einem jungen Mann, der den Wunsch hatte, Jesus zu bekennen, auch wenn er in der Stadt unterwegs war. Er hatte deshalb auf der hinteren Stoßstange seines Autos das Wort stehen: „Hupe, wenn du Jesus liebst!“ Nun stand er vor einer Ampel, die Rot zeigte, und er war so sehr in Gedanken, dass er gar nicht mitbekam, dass sie auf Grün umsprang. Hinter ihm hupte jemand. Er kurbelte das Seitenfenster herunter und grüßte freundlich nach hinten, voller Freude darüber, dass da ganz offensichtlich jemand war, der Jesus liebte. Und je länger er grüßte, desto größer wurde das Hupkonzert, nicht nur von dem Fahrer hinter ihm, sondern auch von vielen anderen. Er war ganz überwältigt, dass da so viele waren, die Jesus liebten – bis er plötzlich begriff, dass die Ampel ja auf Grün umgesprungen war. Er war der Einzige, der es noch über die Kreuzung schaffte, alle anderen blieben zurück.

Wenn Sie sich jetzt fragen, was das mit der Elberfelder Bibel zu tun hat, dann eigentlich dies, dass die Elberfelder Bibel vor Fehleinschätzungen bewahrt. Lassen Sie mich das einmal ganz ernsthaft an drei Dingen zeigen, die mir wichtig sind.

Das Erste ist uns vermutlich am eindrücklichsten, wenn wir an die Elberfelder Bibel denken: Das ist ihre Genauigkeit. Während der theologischen Ausbildung im Griechisch- oder Hebräischunterricht war es immer gut, die Elberfelder Bibel dabeizuhaben. Man konnte sich einfach darauf verlassen, dass sie in der Übersetzung präzise ist. Ich denke, das ist gerade in einer Zeit wie heute wichtig, wo so viel themenorientiert gepredigt wird und man manchmal der Eindruck hat, dass Bibelverse so genommen werden, wie sie gerade zu passen scheinen. Gerade in unserer Zeit ist es wichtig zu sehen: Was steht denn eigentlich da? Und da ist die Elberfelder Bibel – ich sage das ganz bewusst auch als Allianzvorsitzender – weit über die Brüdergemeinden hinaus ein Werkzeug, mit dem viele Männer und Frauen im Volk Gottes in unserem Land und im deutschsprachigen Raum überhaupt arbeiten.

Das Zweite, was mir wichtig ist: Ich glaube, dass die Elberfelder Bibel auch in den besonderen Ausgaben, die es gibt, für viele Leute eine geistliche Wachstumshilfe ist. Ich stoße immer wieder darauf, wie z.B. die Jubiläumsbibel, also die Elberfelder Bibel mit Erklärungen, vielen weiterhilft – auch Anfängern im Glauben, aber nicht nur ihnen. Ich komme gerade von einer Serie von Tagungen, die wir auf Langeoog hatten und bis heute im Seeschloss in Eutin. Dort sprach mich ein junger Mann an, der die Elberfelder Studienbibel hatte, also die Ausgabe mit dem Wörterbuchteil. Er sagte mir, dass es für Leute, die kein Griechisch und kein Hebräisch können, eine große Hilfe ist, wenn man im Anhang die Begriffe nachschlagen kann, wenn man die Übersetzungsmöglichkeiten sieht und auch die Bibelstellen, in denen die Wörter vorkommen. Ich glaube, das ist ein phantastisches Instrument, um geistlich zu wachsen und weiterzukommen, und ich möchte allen, die an diesen besonderen Ausgaben beteiligt waren, ganz herzlich dafür danken.

Das Dritte, was mir wichtig ist, ist eigentlich etwas ganz Persönliches und hat zunächst gar nichts mit der Elberfelder Bibel zu tun. Ich bin hier in Wuppertal aufgewachsen und hatte bei besonderen Veranstaltungen als Dreizehn-, Vierzehnjähriger einen Platz da oben auf der Empore. Hier in der Baustraße – so hieß es ja damals – habe ich Corrie ten Boom gehört, auch die Anfänge des Janz-Teams erlebt, das damals ja noch gar nicht so bekannt war. Das waren für mich prägende Veranstaltungen mit einem deutlichen Reden Gottes. Da hinein gehört auch die Elberfelder Bibel. Ich weiß noch gut: Als ich sie entdeckte (ich habe das alte Schriftbild noch vor mir), war ich ganz stolz, dass diese Bibel aus meiner Heimatstadt kam. Ich habe hier eine Elberfelder Bibel dabei, die Sie nicht kaufen können, denn sie hat einen Ledereinband von Karl Heinz Knöppel, meinem Vorgänger in der Aufgabe des Präses der Freien evangelischen Gemeinden (Bücher einbinden war sein Hobby). Das ist eines der ersten Exemplare der revidierten Elberfelder Bibel von 1985, und sie ist ein persönlicher Begleiter meines Lebens geworden.

Kurzum: Ich möchte denen danken, die dafür sorgen, dass die Elberfelder Bibel bewahrt bleibt und in unserer Zeit weiterhin gebraucht wird. Vor allem aber danke ich unserem Herrn Jesus Christus für sein Wort, auch für sein Wort in dieser ganz besonderen Ausgabe, denn ich bin überzeugt und erlebe es oft, dass die Elberfelder Bibel für das Volk Gottes im deutschsprachigen Raum eine wirkliche Hilfe ist, gerade in einer Zeit der Orientierungslosigkeit, auch im religiösen Bereich. Wie sehr sind wir darauf angewiesen, präzise zu erfahren: Was sagt uns Gott in seinem Wort? Also im Namen der Deutschen Evangelischen Allianz einen herzlichen Gruß und einen herzlichen Dank!

StartseiteThemenElberfelder Bibel > 150 Jahre > Strauch


© 2006 by bruederbewegung.de · Letzte Änderung: Samstag, 24. Dezember 2016